Knut Gerschau

Vielfältige Arbeit als Bundestagsabgeordneter

Auf Delegationsreise in Malawi 2022

Die Arbeit eines Bundestagsabgeordneten ist vielfältiger als gedacht. Nachdem sich die Ampelregierung vor neun Monaten etabliert hat, bin ich mittlerweile Mitglied in einer Reihe von Gremien, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit aktuellen Fragen und Strategien für die Zukunft auseinandersetzen.

Meine Hauptaufgabe ist die ordentliche Mitgliedschaft im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, in dem ich Obmann für die FDP-Fraktion geworden bin. Mit meinen beiden FDP-Kollegen kümmere ich mich im Rahmen der weltweiten Zusammenarbeit um so unterschiedliche und bedeutsame Themen wie Bildung und Ausbildung für alle, menschenwürdige Arbeit und nachhaltiges Wachstum, Krankheitsbekämpfung und Geschlechtergerechtigkeit, Stadtentwicklung und Klimaschutz, Infrastruktur und ländliche Entwicklung, die Stärkung öffentlicher Verwaltungen sowie gute Regierungsführung.

Im Unterausschuss „Globale Gesundheit“, in dem ich ebenfalls Obmann bin, beschäftige ich mich mit der Stärkung der Gesundheitsversorgung in Krisengebieten und Entwicklungsländern. Die Corona-Pandemie hat aufgezeigt, welche enorme Bedeutung dieser Bereich für uns alle hat. Eindämmung von Infektionskrankheiten wie Covid-19, Aids/HIV, Malaria oder Tuberkulose, Impfkampagnen, eine bessere Versorgung von Mutter und Kind, Nutzung der digitalen Möglichkeiten zur Behandlung auch in abgelegenen Gebieten – alle diese Aspekte beschäftigen uns im Unterausschuss.

Im Parlamentarischen Beirat für Bevölkerung und Entwicklung, dessen Co-Sprecher ich bin, entwickeln wir Vorschläge für eine Bewältigung der Bevölkerungsdynamik vor allem in Afrika. Für mich als früheren Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung ist es besonders wichtig, diese Herausforderung in die konkrete Politik der Bundesregierung einfließen zu lassen.

Ebenso gehöre ich als Stellvertreter dem Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung an, der auf die Umsetzung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung in Gesetzentwürfen und langfristigen Planungen achtet. Der Beirat orientiert sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, die eine weltweite soziale, ökonomische und ökologische Transformation bis 2030 definieren.

Weiterhin bin ich Mitglied in den Parlamentariergruppen Ostafrika, Südafrika und Portugal. In diesen überfraktionellen Gruppen pflegen wir den kontinuierlichen Dialog mit Parlamentarierinnen und Parlamentariern aus den Partnerländern. Dadurch wird das gegenseitige politische, kulturelle und wirtschaftliche Verständnis füreinander vertieft, und es werden regelmäßig aktuelle Informationen ausgetauscht. Diese Gremien fördern nachhaltig die internationalen Beziehungen auf parlamentarischer Ebene.

Als Vorsitzender des Liberalen Mittelstandes Niedersachsen verstehe ich mich als Anwalt des Mittelstands, denn dieser ist Rückgrat unserer Wirtschaft und damit Motor für Wohlstand, Innovation und Arbeitsplätze. Daher bin ich Mitglied in der FDP-Arbeitsgruppe Mittelstand und Handwerk. Dort bringen wir im Interesse des Standorts Deutschland Ideen für eine zukunftsfähige, liberal geprägte Wirtschaftspolitik auf Bundesebene ein. Gerade das von der Politik häufig zu wenig in den Blick genommene Handwerk verdient eine effektive Interessenvertretung bei strategischer Planung und Vorbereitung von Gesetzen.

Schließlich gehöre ich vier weiteren Parlamentariergruppen an:

  • Der Parlamentariergruppe Seenotrettung, die sich mit der Flüchtlingssituation im Mittelmeer beschäftigt;
  • Dem Parlamentarischen Beirat gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten, deren Bedeutung unterschätzt wird. 1,5 Milliarden Menschen sind weltweit von diesen Krankheiten betroffen, in der Regel die Ärmsten der Armen; diesen will der Beirat eine Stimme geben.
  • Der Parlamentariergruppe Kulturgut Alleen, denn Baum- und Alleenschutz liegt mir sehr am Herzen;
  • Der Parlamentsgruppe Braukultur (ja, auch das gibt es), denn Erhalt und Förderung der Brauereien ist für mich Teil unserer Tradition und kulturellen Identität; auch sind Brauereien ein wichtiger Bestandteil der mittelständischen Wirtschaft.

Besonders freue ich mich, nunmehr auch ordentliches Mitglied der jüngst eingesetzten Enquete-Kommission „Lehren aus Afghanistan für das künftige vernetzte Engagement Deutschlands“ zu sein. Es ist wichtig, den Einsatz in Afghanistan aufzuarbeiten und aus diesen Erkenntnissen Leitlinien für das künftige militärische und zivile Engagement Deutschlands zu ziehen. Der „vernetzte Ansatz“ wird auch für die entwicklungspolitische Zukunftsstrategie von großer Bedeutung sein.

Natürlich stehen bei der vielen Gremienarbeit auch die aktuellen Themen für mich auf der Tagesordnung, zurzeit die Energiepreise, Entlastungen für die Bevölkerung, Corona-Maßnahmen und andere mehr.

Und es gilt, die Interessen meines Wahlkreises und darüber hinaus auch der Region im Auge zu behalten. So führe ich viele Gespräche mit Unternehmen, Organisationen und einzelnen Bürgerinnen und Bürgern.

Nach weniger als einem Jahr im Deutschen Bundestag beschäftige ich mich bereits mit einer großen Zahl unterschiedlicher Themen und arbeite daran, als Bundestagsabgeordneter zu einer guten zukünftigen Entwicklung unseres Landes im Sinne unseres freiheitlichen Gedankenguts beizutragen.