Knut Gerschau

Delegationsreise Tansania & Kenia

Im Gespräch mit dem kenianischen Parlamentspräsidenten. (Foto: KG)

In der letzten Woche bin ich als Leiter einer Delegation des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung nach Tansania und Kenia gereist. Delegationsreisen bieten die Gelegenheit, sich über staatlich geförderte Projekte zu für die Entwicklungszusammenarbeit wichtigen Themen zu informieren. Ebenso können die Teilnehmer prüfen, ob die deutschen Haushaltsmittel zielgerecht und effektiv verwendet werden.

Für mich als Fachpolitiker ist es wichtig, mit den Menschen vor Ort und den Organisationen, die im deutschen Auftrag arbeiten, zu sprechen und die Wirkungen der Hilfe kennenzulernen. In nur einer Woche hat unsere Delegation über zwanzig Termine in Tansania und Kenia wahrgenommen. Wir haben mit Vertretern von Regierungen, Nichtregierungsorganisationen, politischen Stiftungen, Verbänden, Kirchen, und Dorfbewohnern gesprochen. Das war ebenso spannend wie anspruchsvoll; jeden Morgen ging es um 7 Uhr los, und die Gespräche dauerten bis in den späten Abend.

Die Schwerpunkte der Besuche lagen in den Bereichen Mütter- und Kindergesundheit, Vereinbarkeit von Umwelt- und Naturschutz mit den Bedürfnissen der Menschen, Entwicklung der städtischen und ländlichen Räume. Ebenso standen Ernährungssicherheit und Klimaschutz im Fokus. Also Themen, die die Menschen in Afrika unmittelbar und drastisch betreffen. Mir persönlich ist es besonders wichtig, die Rechte von Frauen und Mädchen zu stärken und die Bevölkerungsdynamik beispielsweise durch umfassende Aufklärung, Verhütung und gesundheitliche Betreuung zu steuern. Ich spüre, dass gerade die jungen Menschen ein selbstbestimmtes Leben führen wollen. Sie wollen sich schützen gegen ungewollte Schwangerschaften. Sie wollen selbst entscheiden, ob, wann und wie viele Kinder sie wollen. Sie sind immer besser informiert und sprechen sich klar gegen Genital-Verstümmelung und Kinderehen aus. 

Ich konnte mich davon überzeugen, dass die deutsche Entwicklungszusammenarbeit die richtigen Ziele identifiziert hat und mit ihren Projekten dazu beiträgt, die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. Es sind gerade die kleinen Projekte, die direkt die Herzen erreichen und bei den großen Projekten geht es darum, dass für möglichst viele Menschen Verbesserungen erreicht werden.

Afrika ist ein junger, aufstrebender Kontinent, dessen Menschen ihre Zukunft in die eigene Hand nehmen. Dies ist im Interesse aller: im Interesse unserer Partnerländer in Afrika, die eine sichere Zukunft haben wollen und Korruption und sinnlose Gewalt bekämpfen, und in unserem eigenen Interesse, damit wir eine zukunftssichere Kooperation in Bereichen wie Energiewende, Gesundheitsversorgung und Digitalisierung erreichen. Wirtschaftliche Zusammenarbeit zum gegenseitigen Vorteil auch unter Beteiligung privater Träger ist hierfür entscheidend; Kooperation auf Augenhöhe ist das, was jetzt zählt.

Kenia und Tansania sind Hoffnungsträger in Afrika: bei beiden Ländern handelt es sich um stabile Gesellschaften mit einer guten Perspektive für die Zukunft. Die Freien Demokraten werden ihre wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung nachdrücklich unterstützen.